Ideen für ein zukunftsfähiges und klimafittes Stadtzentrum! Ein ganzheitliches Verkehrskonzept, viel mehr Grün und Ruhe, einen Platz, der das Zentrum eindeutig definiert und kluge Konzepte für eine nachhaltige Belebung der Innenstadt – das sind zusammengefasst die Kernaussagen der jüngsten Bürgerbeteiligung und die Erwartungen der Oberwarter*innen an ihr Stadtzentrum.
Im Rahmen des Beteiligungsprojektes „Ihre Ideen für unser Stadtzentrum“ hatten alle Bürger*innen und Besucher*innen von Oberwart in der Zeit von Mitte August bis Anfang Oktober 2021 die Möglichkeit, Wünsche und Ideen zur Neugestaltung des Stadtzentrums einzubringen. So wie schon beim Beteiligungsprojekt Stadtpark geschah dies mittels einer Postkarten-Aktion, über E-Mails und Social Media-Kanäle, ergänzt durch Interviews mit regionalen Stakeholdern, einer Straßenaktion im Rahmen der Langen Einkaufsnacht und eines Ideensprints mit Schüler*innen der HAK Oberwart. Die Abwicklung und Auswertung erfolgte wie beim Stadtpark-Projekt über die Oberwarter Agentur RABOLD UND CO, wieder in enger Abstimmung mit der Stadtgemeinde.
Vielzahl an guten Vorschlägen
„Wir haben im vergangenen Jahr die Wünsche und Ideen zum Thema Stadtpark Neu abgefragt und damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Davon ausgehend wollten wir nun von den Bürgerinnen und Bürgern wissen, was ein attraktives, lebenswertes Stadtzentrum auszeichnet und was passieren muss, dass sich Menschen im Oberwarter Stadtzentrum gerne aufhalten?“, so Bürgermeister 2. LT-Präs. Georg Rosner, der – beeindruckt von der Vielzahl und Qualität der eingelangten Vorschläge – sich nun die nächsten Wochen und Monate intensiv mit dem Ergebnis auseinandersetzen möchte. Konkret geht es um den Innenstadtbereich zwischen Andreas Hofer-Siedlung und dem Atrium, samt Nebengassen.
Vier Themenfelder mit Verkehr als Hauptproblem
Wenig überraschend kristallisierte sich der Verkehr als Hauptproblem für die Innenstadt heraus. Mit dem Verkehr hängen alle weiteren Probleme zusammen: Zu wenig Grün, zu wenig Ruheplätze, keine attraktiven Plätze zum Flanieren und Verweilen usw. Aus den über 120 schriftlichen Rückmeldungen, den Interviews, den Feedbackrunden und den Rückmeldungen der Jugendlichen lassen sich grob vier Themenfelder definieren:
Themenfeld Verkehr: Das Verkehrsproblem muss gelöst werden.
Folgende Probleme wurden dabei genannt: Zu viel Durchzugsverkehr; zu viel Lärm; zu wenig Raum für Fußgänger und Radfahrer; fehlendes Parkleitsystem; problematischer Standort des Busbahnhofs. Im Gegenzug wurden folgende Wünsche und Ideen geäußert: Verkehrsberuhigung in Stufen – von einfachen Maßnahmen bis hin zur Fußgängerzone; mehr Platz und sichere Wege für Radfahrer (Anbindung an das überregionale Radnetz); effiziente Parkplatzlösungen; Mikro-öffentlicher Verkehr; der Verkehr darf nicht in Nebenstraßen verlagert werden.
Themenfeld Grün und Ruhe: Mehr Grün und mehr Ruhe ins Zentrum bringen.
Folgende Probleme wurden dabei genannt: Das Grün fehlt komplett; keine ruhigen, schattigen Plätze; keine Ruhezonen; kein Wasser; Beton und Asphalt dominieren. Im Gegenzug wurden folgende Wünsche und Ideen geäußert: Mehr Grün durch mehr Bäume bzw Grünzonen; Erholungs- und Ruheorte schaffen; Fassadenbegrünung (zB beim Hochhaus); Sitzgelegenheiten und Wasser.
Themenfeld Gestaltung: Stadtbild, Plätze, Räume neu denken und gestalten.
Folgende Probleme wurden dabei genannt: Kein Platz mit Zentrumscharakter; zu wenig Raum für Begegnungen; Plätze und Gehsteige laden nicht zum Flanieren ein; Problemzonen Hauptplatz, Rotunde, EKO; zu viel grau in grau; Architektur der bestehenden Häuser lässt im Allgemeinen zu wünschen übrig; Zustand der Gehsteige; Sauberkeit. Im Gegenzug wurden folgende Wünsche und Ideen geäußert: Mehr Begegnung ermöglichen durch einladende Plätze, Straßen und Ruhezonen; durch Verlegung des Busbahnhofs den Platz vor dem Rathaus zum Zentrumsplatz mit Infopoint und ausreichend Sitz- und Begegnungsmöglichkeiten machen.
Themenfeld Belebung: Die Stadt mit klugen Konzepten beleben.
Folgende Probleme wurden dabei genannt: Leerstand; fehlende Anziehungskraft durch zu wenig bzw zu wenig attraktive Geschäfte; zu wenig Veranstaltungen und zu wenig kulturelles Angebot.
Im Gegenzug wurden folgende Wünsche und Ideen geäußert: Mehr attraktive Geschäfte und generell mehr Einkaufserlebnis; eine eigene Dachmarke für die Innenstadt, die idealerweise kleinstrukturierte und regional verankerte Geschäfte und Dienstleister*innen anzieht; ein eigener Infopoint als Anlaufstation vor allem auch für Gäste; ein Stadtmuseum (in der Rotunde?) oder zumindest fixe Tafeln über die Geschichte und den Werdegang Oberwarts und seiner Volksgruppen; gemütliche Atmosphäre mit mehr Lebensqualität; Wochenmarkt muss bleiben und könnte sogar eine Aufwertung erleben, wenn Verkehr nicht mehr so dominiert.
„Bedürfnisse der Menschen kennen“
Bürgermeister 2. LT-Präs. Georg Rosner bedankt sich bei der Bevölkerung für das rege Interesse und die zahlreichen Einsendungen zum Thema Stadtzentrum: „Es zeigt mir, dass wir mit der Bürgerbeteiligung den richtigen Weg gegangen sind. Wir arbeiten für die Menschen dieser Stadt, deshalb ist es mir auch wichtig, dass wir ihre Bedürfnisse kennen. Ziel dieses Prozesses war es, eine Grundlage für ein Verkehrs- und Gestaltungskonzept für das Stadtzentrum zu haben, in dem sich die Wünsche und Vorstellungen der Bürger*innen widerspiegeln. Mit dem Ergebnis daraus können wir nun gut vorbereitet in die Zukunft gehen und Oberwart noch lebens- und liebenswerter gestalten.“